Bernhard Wessels: 1956 - DJK Arminia entsteht neu

Mindestens seit dem Jahr 1955 gab es in der Leher Gemeinde das Bemühen, den Sportverein DJK neu zu gründen. Es war vor allem die Jugend, die alte DJK-Kämpen bat, den bekannten DJK-Geist wieder zum Leben zu erwecken. Eine starke Rolle bei der Neugründung spielte Pfarrer Bernward Neisen, der selbst, sportbegeistert wie er war, aus der DJK-Tradition stammte.

Es ist überliefert, dass sich ehemalige DJK´ler am 17. November 1955 zu einer ersten Versammlung trafen, um Überlegungen anzustellen, wie und wann sie ihren ehemaligen Verein wieder gründen konnten. Siebzehn Männer saßen zusammen, wert aufgezählt zu werden: Hans Klais, Karl Pluschke, Heinrich Döpkens, Hannes Rittmeier, Edmund Kaune, Franz Kaufmann, Richard Bode, Karl Ohneiser, Ernst Herbst, Pastor Neisen, Georg Hessinius, Heinz Malicki, Andreas Delinski, Fritz Bode, Hans Kaune, Gerd Neumann und Max Etschmeier.

Ungefähr ein Jahr später wurde zur Gründungsversammlung eingeladen, die am 25. September 1956 im Vereinshaus Lehe, Geibelstraße, stattfand. Die Einladung hatten unterzeichnet: Hans Klais, Andreas Delinski, Hans Kaune und Fritz Bode. Auch der alte DJK-Schlachtruf wurde mitgeteilt: DJK, das große Ei, wachse, blühe und gedeih!

Die Tagesordnung dieser Versammlung zeugt von einer vorbildlichen Planung. Die Begrüßungsrede hielt Karl Herz, den Rückblick über die DJK-Zeit vor dem Verbot 1934 gab Andreas Delinski. Zur Gründung des neuen DJK rief Hans Klais auf. Dann erläuterte Peter Söll als Vertreter der DJK Düsseldorf den Neuaufbau der wiedererstandenen DJK-Bewegung. Anschließend wurden der neue Vorstand gewählt und die Beitragssätze festgesetzt. Zum Vorsitzenden wurde Hans Klais gewählt, zu seinem Stellvertreter Andreas Delinski. Damit war eine Brücke geschlagen zur DJK vor der Nazizeit. Geistlicher Beirat wurde Kaplan Ewald Bürig.

Den Sportbetrieb zu organisieren war in den ersten Jahren schwierig. Der Zweite Weltkrieg hatte in Bremerhaven viele Sportstätten zerstört und der Wiederaufbau verlief schleppend, zumal zunächst der Bau von Wohnhäusern lebensnotwendiger war. Wiederum ein Jahr später fand das erste Stiftungsfest am 13. Oktober 1957 statt. Das neue Banner der DJK Arminia wurde von Kaplan Bürig feierlich geweiht. Ehemalige DJKler wurden durch Überreichung der Ehrennadeln und Ehrenurkunden geehrt. Zukunftsweisend war dann die Gründung der Frauenabteilung, denn bisher war DJK eine Männerangelegenheit.

Anfang 1958 zählte der Verein schon 145 Mitglieder. Am 24. Januar 1958 fand die Jahreshauptversammlung statt. Hans Klais und Andreas Delinski führten weiterhin den Verein, Geschäftsführer war Werner Klais. Folgende Sportabteilungen gab es, jeweils in Klammer die Abteilungsleiter: Fußball (Heinz Malicki), Schwimmen (Alfred Zenses), Herren-Tischtennis (Georg Schur), Damen-Tischtennis (Wilhelmine Delinski), Jungmädchen-Tischtennis (Roswitha Kursch), Federball (Werner Klais), außerdem wurde auch Feldhandball gespielt und eine Turngruppe eingerichtet.

Schon in der Anfangszeit wurde auch die Verbindung zu den DJK-Vereinen in der Diözese Hildesheim aufgenommen. Die Bremerhavener beteiligten sich bereits 1957 am Diözesan-Sportfest in Hannover. Rege Kontakte wurden zu DJK Blauweiß Hildesheim und DJK Roland Bremen unterhalten. Insgesamt kann man sagen: Die Neugründung war geglückt, der Verein gedieh und wuchs und konnte beachtliche Erfolge verzeichnen.

Ein harter Schlag traf DJK ARMINIA, als der erste Vorsitzende Hans Klais am 14. März 1958 plötzlich verstarb. Er war der Motor der DJK-Bewegung an der Unterweser, religiös eingestellt, ein begeisterter Sportler und engagiert für die Vereinsarbeit. Dem unvergessenen Hans Klais folgte als erster Vorsitzender Andreas Delinski, der bestrebt war, im Geiste von Hans Klais seine Arbeit für DJK Arminia fortzusetzen. Das ist ihm geglückt. Der stetige Ausbau der DJK in den 60er Jahren ist dafür ein Beleg. Nicht jede Abteilung konnte glänzen, es gab auch Durststrecken. Doch der Verein eroberte sich zusehends einen geachteten Platz im Bremerhavener Sportgeschehen.

Andreas Delinski hat seiner DJK viele Jahre gedient. Im Jahr 1971 mußte er aus beruflichen Gründen seine Tätigkeit als erster Vorsitzender beenden. Mit ihm an der Spitze ging eine Ära der DJK an der Unterweser zu Ende. Sechs Jahre hat er sie in der Anfangszeit mitgeprägt. Nach der Neugründung hat er fünfzehn Jahre den Verein im Sinne der DJK-Zielsetzung Körper, Geist und Seele bilden eine Einheit beeinflusst. Nun waren die Jungen in der Leitung des Vereins gefordert.