Paul-Hans Krüger, Klaus Gescher: Tischtennis 1956 - 2002

Seit 1956 gibt es in Bremerhaven wieder die DJK Arminia, seit wann es die Tischtennis-Abteilung gibt, das lässt sich eigenartiger Weise gar nicht mehr sicher feststellen, obwohl wir ohne jede Überheblichkeit wohl sagen dürfen, dass gerade diese Abteilung ganz sicher dazu beigetragen hat, dass der Name unseres Vereins in der Stadt und weit über die Stadtgrenzen hinaus zu einem Begriff im Sport geworden ist.

Es ist natürlich nicht möglich, die Geschichte auf einem begrenzten Platz in aller Ausführlichkeit darzulegen, und deshalb möchten wir um Verständnis dafür bitten, dass unsere Hauptarbeit eigentlich darin bestand, auszuwählen und - leider - auch zu streichen.

Als Abteilungsleiter sind zu nennen:

1956: Hans-Jürgen Klais
1962: Norbert Grimme
1963: Hans-Jürgen Klesse
1964: Paul-Hans Krüger
2002: Klaus Gescher

Es dürfen ganz selbstverständlich einige andere Namen nicht fehlen, die für unterschiedliche „Ansätze“ stehen, die aber in ihrer gemeinsamen Arbeit immer das Wohl der Abteilung als wichtigsten Gesichtspunkt gesehen haben. So seien hier stellvertretend für alle engagierten Mitglieder genannt für seinen Einsatz als Jugendleiter ab 1964 Dieter Brockmann; Paul-Hans Krüger und Rainer Hochheiden für ihre jahrzehntelange kontinuierlicher Arbeit im Abteilungsvorstand und für höchst intensive und erfolgreiche Jugendarbeit Wilhelm Behrens und Heinz Raeder; auch Wolfgang Zumm wollen wir ausdrücklich für sein immer offenes Ohr und seine Mitarbeit danken.

Entwicklung der Abteilung

1. Die Herrenmannschaften

Seit etwa 1961 lässt sich eine Teilnahme am Spielbetrieb nachweisen, davor gab es schon „Freizeit-Tischtennis“. Die erste (und vorerst einzige)  Mannschaft spielte in der damaligen 3. Kreisklasse, die heutige erste Mannschaft (von 6 Herrenmannschaften) belegt in souveräner Manier den ersten Platz in der Verbandsliga Bremen; der Aufstieg scheint keine Utopie zu sein.

Es hat über all die Jahre ganz selbstverständlich immer ein Auf und Ab gegeben, aber seit der Saison 1974/75 haben wir das Niveau der Stadtliga nie mehr nach unten verlassen.

1966/67 gelang es, eine zweite Herrenmannschaft aufzustellen, 1975 kam eine dritte, 1977 die vierte, 1979 die fünfte und schließlich 1992 die sechste Mannschaft dazu.

Das stark ausgeprägte Zugehörigkeitsgefühl, das als Zeichen dafür gelten muss, dass sich unsere Mitglieder bei uns wohlfühlen, lässt sich auch leicht daran zeigen, dass es auch heute noch eine ganze Reihe von Aktiven gibt, die aus der „Gründerzeit“ der Abteilung stammen, wie z.B. Norbert Grimme, Winfried Göcke, Paul-Hans Krüger, Rainer Hochheiden, Bernhard Venhofen, Volker Scholz und Werner Rolfes.

2. Die Damenmannschaften

Die erste Damenmannschaft der Abteilung begann 1964/65 mit dem Punktspielbetrieb, es spielten hier u.a. Gertrud Brockmann, Ursula Börgmann und Renate Schneider.

1971 gelang es wieder, eine Mannschaft beim Punktspielbetrieb einzusetzen, dann folgte eine Blütezeit mit den Geschwistern Schröder und Schwebe, wobei erwähnt werden sollte, dass  Ingrid Schröder 1982 eine wohl einmalige Bilanz erzielte. Sie beendete die Saison ungeschlagen mit 68:0 Spielen. Die Damenmannschaft wurde Meister in der Verbandsliga.

Von 1992 bis 1999 gelang es, durchgehend zwei Mannschaften zu melden, ab 1999 nur noch eine und ab 2000 haben wir leider gar keine Damenmannschaft mehr.

Diözesanmeisterschaften

An acht Diözesanmeisterschaften nahmen Mitglieder der Abteilung von 1968 bis 1988 teil; 1977 und 1981 waren wir als Ausrichter tätig; auch hier nur einige wenige Ergebnisse der Jahre 1977, 1981 und 1983, die stellvertretend erwähnt werden sollen:

1977

Herren Einzel
1. Bernhard Venhofen
3. Wilhelm Behrens

Jungen Einzel
Thorsten Kittelmann

1981

Jungen Einzel
1. Carsten Müller
2. Lars Krüger                                  

Mädchen Einzel
Sabine Schröder

1983

Herren Einzel
1. Ralph Saxe
2. Tim Aretumba

Jungen Doppel
Lars Krüger / Robert Wessels                                                              

Diese Meisterschaften standen wiederholt vollständig im Zeichen der DJK „Arminia“ Bremerhaven. Dazu trugen auch die Schülerinnen Uta Wessels, Bettina Wieland und Christina Wessels bei, im Schülerbereich sollen Rüdiger Kube und Gisbert Perk genannt werden.

Jugendarbeit

Der Umzug in die Alfred-Delp-Halle und die Anschaffung von 6 Tischen ermöglichten die erneute Gründung einer Jugendabteilung.

Durch die Initiative von Wilhelm Behrens konnten wir im September 1973 diese Jugendabteilung ins Leben rufen; es erschienen auf einen Schlag ca. 30 Kinder, nach kurzer Zeit waren es schon zwischen 50 und 60, so dass wir 3 Schülermannschaften melden konnten. Dieser Aufwärtstrend hielt unter der Leitung von Wilhelm Behrens an, und 1977 nahmen schon 9 Schüler- und Jugendmannschaften am Spielbetrieb teil.

Durch die Integration von fast 20 Jugendlichen in die Erwachsenenmannschaften reduzierte sich die Zahl der Jugendmannschaften 1982 auf fünf und 1983 auf vier. 1985 legte Wilhelm Behrens sein Amt als Jugendleiter nieder, weil er in der Kommunalpolitik neue Aufgaben übernommen hatte.

Inzwischen verfügte die Abteilung aber glücklicherweise über hochqualifizierte junge Übungsleiter, die den Betrieb weiter führten: Robert Wessels, Lars Krüger, Robert Krack, Rainer Hochheiden und Axel Kirchhoff. Robert Wessels übernahm dann die Funktion des Jugendleiters.

1987 war Heinz Raeder wieder zu uns gestoßen und mit ihm kamen viele Jugendliche, so dass wieder ca. 50 Kinder beim Training waren; er löste Robert Wessels als Jugendleiter ab.

1990/91 starteten wieder 8 Jugendmannschaften; Heinz Raeder trat im Januar 1991 als Jugendleiter zurück, führte die Arbeit aber inoffiziell weiter; seine engagierte Jugendarbeit und das qualifizierte Training, das besonders von Lars Krüger, Robert Krack und später Ingo Raeder durchgeführt wurde, waren die Grundlage der vielen großen Erfolge im Jugendbereich.

Seit der Spielzeit 1998 hatte Martin Mielniczuk den Posten des Jugendwarts; er wurde in der Jugendarbeit unterstützt von Sebstian Dawidowski, Matthias Dapprich und Marc Böschen, der Martin dann als Jugendwart im Mai 2002 ablöste.

Sportliche Großveranstaltungen

1978 veranstaltete DJK Arminia im Zuge des 50-jährigen Vereinsjubiläums die erste von insgesamt sieben Tischtennisgroßveranstaltungen, die auf einem noch vergleichsweise eher „bescheidenen“ Niveau stattfand, nämlich:

SPARTA Prag gegen „Deutsche“ Auswahl 7:3

SPARTA Prag

Milan Orlowski
Jaroslaw Kunz
Pavel Ovcarik
Iwan Kafk

Deutsche Auswahl           

Wilfried Lieck (Altena)
Jochen Leiß (Jülich)
Andreas Becker (Werder)
Volkmar Runge (Lunestedt)
Klaus Zickelbein (GTV)
Thorsten Kittelmann (DJK)

Die folgenden Veranstaltungen in der Kolb-Halle erreichten, obwohl hochkarätig besetzt, nie wieder die Zuschauerresonanz (656 zahlende Zuschauer) dieser ersten, was vermutlich auch mit dem lokalen Bezug der „Deutschen Auswahl“ zusammenhing.

1979: Internationales Einladungsturnier mit Jacques Secretin, Peter Stellwag, Desmond Douglas u.a.

1980: Deutschland Grand Prix mit Tibor Klampa, Dragutin Surbeck, Wilfried Lieck u.a.

1981: Deutschland Grand Prix mit Stellan Bengtsson, Liang Geliang, Ralf Wosik, A. Grubba

1982: Deutschland Grand Prix mit Milan Orlowske, Jan-Ove Waldner, Ralf Wosik u.a.

1984: SECRETIN-Show mit Jacques Secretin, Claud Bergeret und dem  TT-Clown Vincent Purkhart

1989: Tischtennis Ländervergleichskampf in der Stadthalle Bremerhaven zwischen der Bundesrepublik Deutschland (u. a. mit Jörg Roßkopf und Steffen Fetzner als amtierende Weltmeister im Doppel) und der Volksrepublik China mit Jiang Jialiang (2x Einzelweltmeister), Wang Yong Gang u. a. Wir zählten 1500 zahlende Zuschauer; die deutsche Mannschaft unterlag mit 2:3.

Bei all diesen Großveranstaltungen hat Wolfgang Zumm die wesentliche Arbeit im organisatorischen Bereich geleistet und sich damit als Fußballer große Verdienste für den Tischtennissport erworben.

Integrationsarbeit

Neben dem Bemühen um sportlichen Erfolg sehen wir im Verein unsere besondere Aufgabe in der Integration ausländischer Kinder und Jugendlicher. Gut ausgebildete Übungsleiter fördern über den Sport das Verständnis füreinander und helfen dabei, Vorurteile abzubauen bzw. gar nicht erst entstehen zu lassen. Unter den Mädchen und Jungen sind Aussiedlerkinder aus Polen und Russland; viele unserer jungen Mitglieder stammen aus der Türkei, andere aus Spanien, Portugal, dem Iran und der ehemaligen Tschechoslowakei. Seit kurzem haben wir mit Hüseyin Özer einen hoch qualifizierten türkischen Übungsleiter. Vielleicht zeigt dies alles am Besten, dass bei uns jeder als Mensch akzeptiert wird und willkommen ist. Die Integration wird fortgesetzt, wenn die Jugendlichen in die Erwachsenenmannschaften eingebaut werden.

Seit 1993 verleihen wir jährlich einen Jugendförderpreis im Gedenken an Bircan Patlar, ein junger türkischer Sportkamerad, der 1992 auf dem Freimarkt auf tragische Weise ums Leben gekommen ist. Dieser Preis wird unabhängig von den sportlichen Leistungen für Kameradschaft, Fairness, Hilfsbereitschaft und vorbildliches Verhalten vergeben. Er soll Ausdruck der deutsch-türkischen Verständigung und der Ausländerintegration allgemein sein. Die Abteilung kann mit Recht stolz darauf sein, dass wir alle gut miteinander auskommen.

Herausragende Erfolge

Mitglieder der Abteilung haben über die Jahrzehnte hinweg eine solch riesenhafte Zahl an Erfolgen gesammelt, dass es leider völlig unmöglich ist, hier auch nur einen Bruchteil davon zu erwähnen. Allein die Aufzählung würde jeden Rahmen sprengen.

1965     

Volker Scholz qualifiziert sich für die Landesmeisterschaften.

1982     

Ingrid und Sabine Schröder wurden in das Nationalteam für die DJK-Europameisterschaften berufen; sie gewannen drei Medaillen.

1983     

Direkter Wiederaufstieg der 1. Herren in die Verbandsliga; Tordes Bachmann wird Siegerin der Landesrangliste der Mädchen.

1989     

Manuela Jaede wird Landessiegerin bei den Landes-MINI-Meisterschaften, 9. Platz bei den Bundes-MINI-Meisterschaften (40 000 Teilnehmer).

1990     

Einmaliger Erfolg: Alle 5 Herrenmannschaften steigen auf, desgleichen die Damenmannschaft, 1. Schülerinnen-, 1. Schüler- und 1. Jungenmannschaft.

1992     

Die TT-Abteilung hat 130 Mitglieder und ist seit 1991 die größte Abteilung im Bezirk Bremerhaven.

1993     

Susanne Rüther gewinnt das Bundesfinale der MINI-Meisterschaften (11 500 Teilnehmerinnen). Sebastian Dawidowski belegt den siebten Platz (36 500 Teilnehmer).

Beide werden vom DJK-Bundesverband mit der Jahresbestennadel ausgezeichnet. Susanne wurde zusätzlich vom Magistrat geehrt.

1993/1994

Bei den Bezirksmeisterschaften errangen:

Susanne Rüther 4 Titel
Sebastian Dawidowski 3 Titel
Daniel Olejnik 2 Titel
Hüseyin Özer 2 Titel
Hassan Özer 1 Titel

1994/1995

Gerrit Kaup wird Zweiter bei den MINI-Meisterschaften auf Bundesebene (54 000 Teilnehmer). Jan-Hendrik Behrens gewinnt als Sechsjähriger die Landesmeisterschaft im Doppel und wird Jahrgangsmeister bei den unter Zehnjährigen. Marianna Mohr gewinnt als B-Schülerin alle Titel bei den Bezirksmeisterschaften, die Verbandsrangliste, und wurde Landesmeisterin im Doppel.

Daniel Olejnik gewinnt alle Titel auf Bezirksebene, auf Landesebene zweite Plätze.

Hüseyin Özer gewann bei den Jungen auf Bezirksebene alle Titel, wurde Landesmeister, dritter im Doppel bei den Nordd. Jugendmeisterschaften und für die Deutschen Jugendmeisterschaften nominiert.

1995/1996

Erfolgreichstes Team war die 1. Schülermannschaft, sie gewann alle Titel auf Bezirks- und Verbandsebene und errang einen guten 5. Platz bei den Norddeutschen Meisterschaften.

Fast genauso erfolgreich war unsere 1. Schülerinnenmannschaft, sie wurde Landesmannschaftsmeister, Landespokalsieger und belegte bei den Nordd. Mannschaftsmeisterschaften der Schüler einen 8. Platz

Gerrit Kaup qualifizierte sich für die Deutschen Schülermeisterschaften.

Hüseyin Özer wurde als Jugendlicher Dritter bei den Landesmeisterschaften der Herren; er wird für die Deutschen Juniorenmeisterschaften nominiert.

1996/1997

Bei den Bezirksmeisterschaften der Schüler und Jugend sammelte die Abteilung regelrecht Titel: 12 erste, 9 zweite und 5 dritte Plätze.

Das erfolgreichste Team war wieder die erste Schülermannschaft; zum vierten Mal hintereinander gewann sie den Titel des Landesmannschaftsmeisters und wurde zum wiederholten Male Landespokalsieger, diesmal in der Besetzung: Dawidowski, Kaup, Hädrich, Jenzen.

Bei den Nordd. Schülermannschaftsmeisterschaften erreichten sie einen siebten Platz.

1997/1998

Bei den Bezirksmeisterschaften der Schüler und der Jugendlichen gewannen Abteilungsmitglieder 12 Titel, 7 zweite Plätze, 6 dritte Plätze.

Marianna Mohr wurde als erfolgreichste Spielerin des Jahres vom Fachverband Tischtennis Bremen geehrt.

1998/1999

Jan-Hendrik Behrens erreicht bei der Norddeutschen Rangliste der B-Schüler die beste Platzierung im Lande Bremen. Bei den Bezirksmeisterschaften der Schüler und der Jugend werden 11 Titel, 5 zweite Plätze und 7 dritte Plätze errungen.

Offene Stadtmeisterschaften der Damen und Herren

Herren-Einzel: 1. Platz Michael Lochmann
Herren-Doppel: 1. Platz M. Lochmann / O. Stransky
Landesmeisterschaft der Schüler und der Jugend: 3 Titel, 2 zweite Plätze und 8 dritte Plätze

1999/2000

Die erste Schülermannschaft wurde Landespokalsieger und Landesmannschaftsmeister, qualifiziert sich für die Nordd. Schülermannschaftsmeisterschaften und belegt dort den 8.  Platz.

2000/2001

Die erste Herrenmannschaft wird Meister der Landesliga und steigt in die Verbandsliga auf.

Bezirksmeisterschaften der Jungen:

Einzel:  1. Platz Gerrit Kaup, 2. Platz Dennis Jenzen, 3. Platz  Jan-Hendrik Behrens
Doppel: 1. Platz Jenzen/Kaup, 2. Platz Behrens/Ding Hei Chow (GTV)
Mixed: 2. Platz Behrens/Isiktas (BSCG)                                                        

Jan-Hendrik Behrens gewinnt bei den A-Schülern auf Bezirksebene, wie in den Vorjahren alle drei Titel, wird mit drei Titeln erfolgreichster Teilnehmer bei den Landesmeisterschaften 2001 und für die Norddeutschen Meisterschaften nominiert.

2002

Auch bei den diesjährigen Bezirksmeisterschaften gewinnt Jan-Hendrik Behrens alle drei möglichen Titel.

Augenblickliche Situation

Im Erwachsenen-Bereich haben wir 6 Herrenmannschaften:       

1. Verbandsliga Bremen
2. Landesliga Bremen
3. Stadtliga
4. Stadtliga
5. Bezirksklasse
6. Kreisklasse

Im Jugendbereich haben wir nur noch eine Schüler- und eine Schülerinnenmannschaft, und hier läuft es im Augenblick nicht so gut, aber wir sind bemüht, die Jugendarbeit wieder zu beleben und besonders die Zusammenarbeit zwischen Schule und Verein wieder aufzunehmen.