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Mitgliedschaft

DJK Arminia Bremerhaven e.V.

Sven Gruber: Der Weg des Vereins in den Neunzigern und heute

In den letzten Jahren konnten wir mit Erfolgen im Fußball und vordersten Plätzen im Tischtennis aufwarten, gleichzeitig erweiterten wir unser breitensportliches Angebot. Wir stellten auf großen Feten immer neue Teilnehmerrekorde auf, während wir uns im kleinen Kreis mit Themen wie Fluktuation und Mitgliederschwund zu befassen hatten. Wir festigten unsere Position im Reigen der Bremerhavener Vereine, ohne zu vergessen, wo unsere Wurzeln liegen. An manches lohnt es sich zu erinnern - hier ein kurzer Rückblick:

1992 zählte die DJK ARMINIA 516 Mitglieder; ein Höchststand, den wir bis heute nicht mehr "toppen" konnten. Alleine 15 Tischtennis-Mannschaften nahmen seinerzeit am Spielbetrieb teil. Die hohe Zahl an Mitgliedern war im Wesentlichen das Ergebnis einer guten und effektiven Jugendarbeit in den Abteilungen Tischtennis, Fußball und Turnen. Doch wie so häufig im Leben - Hochs sind selten von langer Dauer. Horst Schulz, dem wir fünf Turngruppen zu verdanken hatten, zog sich nach und nach zurück. Ein(e) Nachfolger(in) für die von ihm betreuten Mädchen und Jungen ab 8 Jahre konnte bis heute nicht gefunden werden. Die Verantwortlichen der Tischtennisabteilung hatten zunächst alle Kraft in die Nachwuchsförderung gelegt, diese dann aber leider ein wenig vernachlässigt, so dass hier allmählich der Unterbau "wegbrach". Und im Fußball musste Rudi Bednar, zwischenzeitlich zum fairsten Jugendtrainer der Stadt gewählt, bis heute immer wieder herbe Rückschläge verkraften, sei es durch den plötzlichen Ausfall von Trainern oder durch Abwerbung talentierter Spieler von anderen Vereinen.

Unsere I. Herren-Mannschaft konnte sich indes glücklich schätzen. Mit Willi Grätsch, Erich Evermann und Siggi Bruns standen ihr stets gute, engagierte Trainer zur Seite, denen bei der Umsetzung ihrer Ideen keine Grenzen gesetzt wurden. Die von ihnen trainierten Fußballer kamen aus freien Stücken, obwohl sie wussten, dass niemand, wie in anderen Vereinen oft selbstverständlich, fürs Fußballspielen Geld bekommt. Daran halten wir mit dem derzeitigen Coach Jens Büsing und auch zukünftig fest.

1997 ehrte uns die Bremer Sportjugend für "hervorragende Jugendarbeit". Insbesondere das Engagement Ernst Bodes sollte damit honoriert werden, der bei den Arminen bis ins hohe Alter das Amt des Jugendwartes bekleidete. Im gleichen Jahr würdigte der Bremer Senat unser "sozial- und jugendpolitisches Engagement", indem wir die Senatsplakette für "hohe Leistungen im Sport" erhielten. In beiden Auszeichnungen sahen wir eine Anerkennung unser Integrationsarbeit. Denn Ausländer und Aussiedler in die DJK einzubinden, ihnen auch über den sportlichen Bereich hinaus eine familiäre Heimat zu bieten, bleibt eines unserer Haupt-Anliegen. Zwei weitere Ehrungen hatten wir der Kupsch-Stiftung zu verdanken.

Die DJK ARMINIA war immer offen für Neuerungen. Eine Klausurtagung brachte 1997 wichtige Erkenntnisse und zeigte uns Perspektiven auf. An guten Ideen mangelte es uns nie, jedoch war deren Umsetzung für unseren "kleinen" Verein oft nicht möglich, zumal von politischer Seite das finanzielle Korsett mehr und mehr eingeengt wurde (1996 Sportplatzpflege, 2002 Hallengebühren).

Glücklicherweise können wir mit einer positiven Presse und einer guten Außendarstellung immer wieder auf uns aufmerksam machen. Selbstverständlich waren wir auf den KSB-Sportmeilen dabei. Mit einem "Tag der offenen Tür" stellten wir 1998 unseren Verein den Bürgerinnen und Bürgern vor, die uns noch nicht kannten. Das Ostereiersuchen für die Kleinsten sowie gesellige Veranstaltungen wie Kohltour, Herbstvergnügen und Grillfete, auf denen Jung und Alt wie selbstverständlich zusammen feiern, werden sehr gut angenommen. Die Resonanz bei diesen Veranstaltungen ist überwältigend - im Kreis der "DJK-Familie" wird eben gut und gerne gefeiert ...

Ein schreckliches Ereignis erschütterte uns 1996. Bis heute unfassbar ist der Tod von Michael Kück, der auf unserem Stiftungsfest brutal niedergestochen wurde. Fast 450 Trauernde, darunter der halbe Verein, folgten auf seiner Beerdigung dem DJK-Banner. Unsere Mitglieder zeigten einmal mehr, dass sie sich als eine Solidargemeinschaft sehen.

Im Jahr 2000 "durften" wir nochmals den Diözesanverbandstag ausrichten. Viel Arbeit für uns, doch es hatte sich gelohnt! Die Delegierten der 16 DJK-Vereine aus der Diözese Hildesheim waren begeistert, hatten sie doch so ein abwechslungsreiches Wochenende selten erlebt. Unser Organisationstalent war einmal mehr auf dem DV-Gymnastiklehrgang 2002 gefragt, als unsere Frauenwartin Waltraud Boekhoff rund 60 Frauen aus dem Bistum und Berlin zu "bändigen" wusste.

Mit Wigbert Schwarze bekamen wir 2001 einen neuen Pfarrer in Lehe. Mit ihm kam neuer Schwung in die Gemeinde und in das Vereinsleben. Wir dürfen wohl sicher sein, dass er uns auch weiterhin in der Tradition der Geistlichen Beiräte Neisen und Fricke unterstützen wird. Ohnehin sehen wir in der Bindung zur katholischen Kirche die "Daseinsberechtigung" der DJK ARMINIA. Denn als "Grün-Weiß Bremerhaven" könnten wir längst die Segel streichen, formulierte Wolfgang Zumm einmal treffend. Um dieses auch unseren konfessionslosen Mitgliedern zu vermitteln, feiern wir einmal im Jahr einen gemeinsamen Gottesdienst. So auch im Mai 2001, als wir den "Eichsfeld-Jugend-Chor" zu Gast hatten. In dieser Hl. Messe erlebten wir in beeindruckender Weise, wie leicht sich eine Brücke zwischen Kirche und Sport bauen lässt.

Damals, im Jahre 1956, war es übrigens der Überzeugung einiger engagierter Christen und der Förderung der Geistlichen unserer Gemeinde zu verdanken, dass die DJK in Bremerhaven wieder Fuß fassen konnte. Leider werden wir heute von vielen als "ganz normaler" Verein gesehen, was wir nicht sind, denn für die DJK bleiben christliche Wertmaßstäbe die Basis ihrer Vereinsarbeit. Wir versuchen, uns an den Bedürfnissen der Menschen zu orientieren. Und jede(r) kann wohl bestätigen, dass bei uns das soziale Umfeld stimmt.

Oft belächelt und nicht ganz ernst genommen; der Weg, den wir als "Katholiken- Verein" beschritten, war manchmal mühsam. Dennoch konnten wir bestehen - und das in der tiefsten Diaspora! Alleine deshalb dürfen wir stolz auf das Erreichte sein. Der Dank gilt allen, die sich mit ihrem persönlichem Engagement, ihrem geistigen und körperlichen Einsatz für unsere Ideen stark gemacht haben. Durch Idealismus, Sorge und Verantwortungsbewusstsein haben sie dazu beigetragen, dass wir heute unser 75-jähriges Jubiläum feiern können.

Doch wir dürfen den Blick nach vorne nicht vergessen, vor uns liegen große Herausforderungen. 2004 wird ein neuer, jüngerer Vorstand zu wählen sein. Aufgaben werden dann neu zugeschnitten. Wir müssen überlegen, ob wir angesichts der immer größer werdenden Anforderungen nicht eines Tages eine hauptamtliche Kraft benötigen, um die ehrenamtlich Tätigen nicht mehr über Gebühr zu strapazieren. Eine Reform der Satzung steht an. Und wir müssen uns fragen, wie wir den Verein für Kinder und Jugendliche attraktiv halten können, ohne gleich jeden Trend mitzumachen. Dabei sollten wir allen immer vor Augen halten, dass Fairness und Ehrlichkeit, Kameradschaft und Respekt vor der Leistung des anderen ein Selbstverständnis für die Mitgliedschaft in unserem Verein bleiben.

Als Wolfgang mich 1991 fragte, ob ich nicht im Vorstand mitarbeiten wolle, sagte ich nach kurzer Überlegung Ja. Es reizte mich schon damals, mitgestalten zu können und dazu beizutragen, dass die DJK im Bremerhavener Sport ein Wörtchen mitzureden hat. Ich glaube, es ist uns allen, die wir Verantwortung für den Verein tragen, bisher ganz gut gelungen. Ich habe meinen Schritt nie bereut!