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Der DJK ARMINIA trat ich 1975 bei, um in der Jugendarbeit tätig zu sein. Als Betreuer und Trainer war ich für bis zu 30 Jungen im E-Jugendalter zuständig. Organisierte den Spiel- und Trainingsbetrieb und staunte nicht schlecht, als wir in der Staffel E-II sofort Meister wurden. Leider konnte ich mich dieser Aufgabe nur zwei Jahre lang widmen, denn am 26.08.1977 wurde ich auf der Jahreshauptversammlung des Vereins zum Geschäftsführer gewählt. Somit wurde ich Funktionär, nach gültiger Begriffsdefinition ein offizieller Beauftragter für den Verein, mit klar umrissenen Aufgaben, die in einem größeren Zusammenhang stehen. Der Titel Geschäftsführer wurde 1986 einem Nachfolger übertragen, doch gehöre ich bis zum heutigen Tage dem Vorstand an und bin somit in das Vereinsgeschehen aktiv mit eingebunden.
Zunächst war mir Vereinsarbeit neu, doch wurschtelte ich mich schnell in das Tagesgeschehen der Verwaltung ein. Hilfreich waren für mich dann Kenntnisse, die ich mir auf einem Organisationsleiterlehrgang des LSB-Bildungswerkes erwarb. Nun hatte ich zunächst den Durchblick und konnte mit der planmäßigen Organisation beginnen.
Sportlich gibt es drei Zeitabschnitte: In der II. Hälfte der 70er Jahre wurde der Grundstein für eine gezielte sportlich Arbeit gelegt, die 80er Jahre waren dann der Erfolg dieser guten Vorbereitung und in den Neunzigern bis heute musste der Bestand gesichert werden, denn das Freizeitverhalten der Menschen hat sich teilweise bedeutend verändert, die Rahmenbedingungen, durch die Politik gesetzt, werden durch die fehlenden Haushaltsmittel geschwächt und gravierend wirkt sich die Abnahme unserer Bevölkerung auf die Mitgliederzahlen der Vereine aus.
Während aus der Umsetzung von Verwaltungsmaßnahmen 1977 der Mitgliederbestand von 428 auf 331 zurückging, ging die sportliche Entwicklung aufwärts. Im Bereich Tischtennis wird Wilhelm Behrens zum Motor der Jugendentwicklung, der zehnjährige Thorsten Kittelmann mit seinen Erfolgen zum Vorbild für die Jugendlichen. Mit Paul-Hans Krüger als Abteilungsleiter, dem Technischen Leiter Rainer Hochheiden und dem späteren Jugendleiter Heinz Raeder entwickelte sich der Tischtennissport in der DJK und hier besonderes im Jugendbereich zu einer Hochburg im Bezirk Bremerhaven. Bei den Fußballern gehörte die Zuweisung eines eigenen Sportplatzes und später der Neubau eigener Umkleideeinheiten zum leichten Aufschwung in der Entwicklung. Ex-Oberligaspieler Adolf Neumann übernahm das Training und ließ die I. Herrenmannschaft zu einem festen Bestandteil der Bremerhavener Bezirksliga werden. Leider mit wechselndem Erfolg, der sogar einmal zum Abstieg in die Kreisklasse führte. Die bestehende Badmintongruppe unter Leitung der langjährigen Vorsitzenden Gisela Sintek startete den Versuch, eine Jugendabteilung aufzubauen. Eine seit Jahren bestehende Frauen-Gymnastikabteilung kombinierte die sportliche Bewegung mit der Geselligkeit. Übrigens wurde das soziale Engagement sehr groß geschrieben. Überfachlich, wie es im Sportjargon heißt, wurde viel veranstaltet und durchgeführt. Skatspiel, Fahrradtouren, Tanzabende und andere Veranstaltungen gehören bis heute fest zum Vereinsprogramm des Jahres. Als Chef dieses "Fachbereiches" muss einfach Hans-Jürgen von Aspern genannt werden.
Überschattet wurde die Arbeit im Verein durch den am 06.11.1977 verstorbenen langjährigen Pastor der Gemeinde Lehe, Bernward Neisen, der nicht nur bis 1971 als Geistlicher Beirat im Verein wirkte, sondern darüber hinaus als aktiver Förderer seit Wiedergründung 1956 tätig war. Sein Nachfolger im Kirchen- und Vorstandsamt des Vereins, Pfarrer Arnold Fricke, durfte eine "blühende" ARMINIA begleiten bis zu seiner Amtsversetzung nach Hannover-Linden. Selbst darüber hinaus, bis zu seinem Tode 1991, blieb er mit seinen ARMINEN eng verbunden.
Der Vorstand ging an die Arbeit, das 50jährige Bestehen vorzubereiten. Ein Highlight war eine international besetzte Tischtennisveranstaltung. Die beste Vereinsmannschaft Europas, Spartak Prag, u. a. mit den Europameistern Milan Orlowski und Miroslaw Kunz, sollte gegen eine deutsche Auswahl mit den Spitzenspielern Wilfried Liek und Jochen Leiß spielen. Den beiden Deutschen wurden die hervorragenden Nachwuchskräfte Volkmar Runge aus Lunestedt und das DJK-Talent Thorsten Kittelmann an die Seite gestellt. Über 500 Zuschauer gingen bei den Spielen begeistert mit. Der Hörfunk von Radio Bremen mit Walter Jasper hatte diese Veranstaltung auf Sendung, die Skepsis vor der Sendung war jedoch nicht zu überhören. Es schien eine weitere Motivation durch unseren Verein zu gehen, denn Wilhelm Behrens, Lehrer an der Edith-Stein-Schule, rief dort eine Tischtennis-AG ins Leben, von der die DJK ARMINIA jahrelang profitierte. In der Spielserie 1977/78 konnten zehn Jugendmannschaften gemeldet werden.
Die TT-Jubiläumsveranstaltung ließ die Verbindung zum Deutschen Tischtennis- Bund enger werden. Jetzt bekamen wir das Angebot, den "Deutschland-Grand-Prix" auszurichten. Von 1979 bis 1982 waren wir in der Walter-Kolb-Halle mit dabei, wenn die Spieler der europäischen Spitzenklasse um Punkte, Pokale und Preise kämpften. Wilfried Lieck wurde als Lokalmatador gesehen, obwohl er kein Bremerhavener war. Zusammen mit Jochen Leiß, dem Franzosen Secretin, den Jugoslawen Surbek und Stipancic, dem Schwede Stellwag, dem Engländer Douglas und dem Amerikaner Seemiller begann er 1979 um den vom Amt für Sport und Freizeit gestifteten Preis der Seestadt Bremerhaven zu spielen. Leider mussten wir die Segel streichen und konnten wegen des geringer werdenden Zuschauerinteresses die Veranstaltungsreihe nicht mehr fortsetzen. Wir versuchten es 1984 noch einmal mit Jaques Secretin und seinem Team, über TT-zirzensische Kunst die Walter-Kolb- Halle zu füllen, doch dann mussten wir uns endgültig von solchen Vorhaben verabschieden.
Die sportliche Begeisterung in den verschiedenen Abteilungen hielt an, doch wurde unser 1. Vorsitzender Heinz Schürkötter lebensbedrohlich krank, musste sein Amt nach fast 10jähriger Tätigkeit aufgeben und verstarb viel zu früh 1980. Sein Nachfolger, Bernhard Wessels, selber noch aktiver TT-Spieler, übernahm diese Aufgabe mit dem Hinweis, dass er so lange den Vorsitz übernehmen wolle, wie er aktiv spiele. Wessels spielt heute noch aktiv im Leistungsbereich und das als 1933- Geborener. Großes Kompliment für seine Fitness an Leib, Geist und Seele! Als 49jähriger stand er einmal mit seinem 51jährigen Vereinskameraden Günther Mehring am Tisch. Die Presse gab diese Doppel die Überschrift: "Bei der DJK stehen 100 Jahre an der Platte".
Bernhard Krenkel wurde Fußballabteilungsleiter und gab sein sportliches Amt an Holger Hägermann ab. Das Kommen und Gehen, nicht nur bei der DJK ARMINIA, brachte von Jahr zu Jahr eine große Unruhe in die Arbeit und führte unseren kleinen Verein von Zeit zu Zeit an den Rand der fußballerischen Insolvenz, doch immer wieder wurden einerseits Kräfte frei, weiterzumachen, andererseits kamen Spieler zurück, die einfach die DJK-Atmosphäre wieder genießen wollten. Begeisterung löste die beginnende Sportfreundschaft mit den Sportlern des SV Grün-Weiß Hettensen aus – wir empfingen gerne unsere Gäste, fuhren andererseits auch mit Freude zu ihnen in den Südsolling.
Das Jahr 1982 bescherte uns einen Diözesanverbandstag der Diözese Hildesheim. Vertreter von 18 DJK-Vereinen berieten über die Zukunft des DJK-Entwicklung. Für uns als Nordlicht sehr wichtig, dass auch die DJK-Führungsgremien wissen, was wir hier im Norden der Diaspora leisten. Herausragendes Ergebnis der TT-Ausbildung ist die Berufung der Geschwister Schröder in die Jugendnationalmannschaft der Mädchen. Wilhelm Behrens wurde Vorsitzender im TT-Bezirk Bremerhaven. Paul- Hans Krüger, Rainer Hochheiden, Heinz Raeder und später auch Hans Tesch waren und sind neben ihren Vereinsaufgaben im Stadtgebiet für den TT-Sport zuständig.
Ein neuer Bereich gesellte sich zu den bisherigen. Der über Bremerhaven hinaus bekannte Turner Horst Schulz führte das Kinder- und Jugendturnen ein, selbst auf Leistungsebene arbeitete er mit DJK-Jungen. Christa Grevecke und Monika Rabe begannen mit dem Mutter-und-Kind-Turnen. Zu der bestehenden Gymnastikgruppe der Älteren kam eine neue hinzu, die sich mehr mit "Power-Gymnastik" beschäftigte. Leiterin war Helke Behrendt.
Die Mitgliederzahlen wuchsen bis an die für uns magische Zahl von 500, wobei über 60 % der Jugendlichen unter 18 Jahren waren. In der Lokalpresse war ständig etwas über DJK zu lesen, dafür sorgte Rainer Hochheiden, der sich für seine Sportfreunde die Finger wund schreibt. Bei den Fußballern ging es zwar immer weiter bergauf, bergab, doch waren die Mannen immer wieder für eine Überraschung gut, das mussten Favoriten der Bezirksliga erfahren. Zu I. Mannschaft gesellten sich zwei weitere, so dass wir mit den Senioren vier Herrenmannschaften aufbieten konnten. Das war schon eine schöne Leistung. Kassenwartin Barbara Gruber gab nach 18 Jahren vorbildlicher Arbeit ihren Posten an Karin Jost ab. Das Zeitalter der neuen, computergestützten Buchführung hielt auch bei uns Einzug.
Die gute Arbeit in den Abteilungen wurde schon fast zu Selbstverständlichkeit, so dass der Tod des Wiedermitbegründers Karl Herz 1985 ebenso zu erwähnen ist wie der Dienstantritt von Pfarrer Georg Danel, der ebenso wie seine Vorgänger als Geistlicher Beirat tätig war, bis er dieses Amt bei seiner Pensionierung an Pfarrer Wigbert Schwarze abgab. Meine Tätigkeit als Geschäftsführer endete 1986 – ich übergab die "Amtsgeschäfte" an Rolf Gilbert und übernahm die Position des 2. Vorsitzenden, denn Alfons Rolfes wollte seine Arbeit nicht mehr fortsetzen.
1988 feierten wir unseren 60sten Geburtstag. Stolz blickten wir auf unsere Bilanz des Sportgeschehens. Bei den "Federballern" fehlten Männer und auch insgesamt wuchs die Mitgliederzahl nicht mehr so, wie wir es uns erhofften. Doch waren wir Ehrenamtlichen überfordert noch mehr Aktivitäten zu entwickeln. 1989 schloss dieses Jahrzehnt der Erfolge mit einem Tischtennis-Ländervergleichskampf BR Deutschland gegen VR China. Eine spektakuläre Begegnung, denn auf dem Roten Platz in Peking wurden Demonstranten geschlagen, verletzt und getötet. Trotzdem spielten die Chinesen bei uns in Bremerhaven. Die deutsche Auswahl wurde angeführt mit den gerade in Dortmund gekürten Doppelweltmeistern Jörg Rosskopf und Steffen Fetzner. 1600 Zuschauer sahen diese Begegnung in der Stadthalle – tolle Atmosphäre, jedoch auch viel Arbeit für unsere Organisatoren und Helfer. Einstimmige Meinung nach dem Event: Es hat sich gelohnt!
Mit Beginn der neuen Dekade konnten wir noch einmal fast 500 Mitglieder verbuchen; ein Bestand, von dem wir heute träumen. Sportfreund Behrens widmete sich langsam einem neuen Betätigungsfeld, nämlich der Kommunalpolitik. Bekanntlich ist er heute als Stadtrat und natürlich als Sportler für den Bereich Sport und Freizeit zuständig. Bernhard Krenkel nahm noch einmal das schlingernde Schiff der Fußball-Bezirksligamannschaft unter sein Kommando. Unvergessen bleibt, dass in dieser Serie zwei Theologen zu dieser Mannschaft gehörten. Einmal der katholische Pastoralreferent Thomas Herz, der auch später als Trainer und Abteilungsleiter wirkte, und Pastor Jörg Martens, der in einer evangelischen Gemeinde predigte.
Was ist diesem Bericht hinzuzufügen? Das ist die Arbeit, die meistens im Hintergrund bleibt. In denke an den langjährigen Betreuer Jürgen Rademacher, der bei Wind und Wetter mit den Fußball-Herren verwachsen war. Zu nennen sind Gertrud Brockmann, die über 25 Jahre der Frauengymnastik vorstand und heute noch Vertretungen übernimmt, dazu Waltraud Boekhoff, die als Frauenwartin – heute zusammen mit Helke Behrendt und Karin Mittenzwei – für die geselligen Veranstaltungen der Frauen sorgt. Peter Schlicher, der uns immer mit Rat und Tat zur Seite stand, wenn es um Dinge ging, die über das Vereinsgeschehen hinausgehen.
Ein wichtiger Sportfreund ist unser DJK-Urgestein Ernst Bode, der die Verbindung zur Pfarrgemeinde immer wieder dann herstellte, wenn sich einmal eine Verstimmung ergab. Unvergesslich sind seine Jugend-Adventfeiern für die Kleinsten, die ein fester Bestandteil unserer Jugendarbeit waren, ebenso wie Jugendlager, Ferienfreizeit und Ferienprogramm.
1992 schloss ich meine Tätigkeit als Geschäftsführer und 2. Vorsitzender ab, weil mich neue Aufgaben reizten und forderten. Ich konnte mich glücklich schätzen, einen Nachfolger gefunden zu haben. Sven Gruber, nun auch schon über 10 Jahre in der Vorstandsarbeit, leistet als Geschäftsführer vorbildliche Arbeit, setzt neue Maßstäbe und führt den Verein immer wieder an die DJK-Tugenden heran.
Nicht unerwähnt lassen möchte ich den Tod des 1991 verstorbenen langjährigen Gründungsmitgliedes, 1. Vorsitzenden und Ehrenvorsitzenden Andreas Delinski, der mir seinerzeit am Krankenbett gut zuriet, Vorstandsarbeit zu übernehmen. Ich habe diese Entscheidung nie bereut und bin noch heute für viele Dinge "unterwegs". In das Jahr 1992 fällt auch der gewaltsame Tod unseres sympathischen TT-Sportfreundes Bircan Patlar, der nach einem Jahrmarktbesuch ums Leben kam. Wir loben jedes Jahr einen kleinen Geldpreis aus für Spielerinnen und Spieler mit besonderem sozialen Engagement. Anhand dieses traurigen Beispiels wird uns immer wieder vor Augen geführt, dass sich gesellschaftliche Bedingungen auch im Sportbereich niederschlagen, der Sport kein Freiraum idealisierter Vorstellungen ist.